Visuo-mentales Training (VMT)
Aus Studien ist hervorgegangen, dass bei der reinen visuellen Beobachtung von Bewegung (Videotherapie) und bei der mentalen Vorstellung von Bewegung (Mentales Training) gleiche Hirnareale aktiviert und stimuliert werden. Dies geschieht unter anderem auf der Grundlage des sog. Spiegelneuronensystems, welches insbesondere für das (Neu-) Lernen von Bewegungen und das Handlungsverständnis verantwortlich ist.
Das Visuo-mentale Training ist ein kognitiv-orientiertes Trainingsverfahren, das sozusagen die „Hintertür“ zu den Gebieten des Gehirns nutzt, in denen Bewegung geplant und ausgelöst wird. Durch die vorherige Beobachtung und Vorstellung einer bestimmten Bewegung fällt es dem Gehirn leichter, den durch eine Lähmung betroffenen Arm wie in vorgestellter Weise anzusteuern und somit eine Bewegung neu zu lernen.
In der Visuo-mentalen Therapie (VMT) werden Elemente aus der Videotherapie und dem mentalen Training miteinander kombiniert.
In einem Video sehen Patienten Armbewegungen aus verschiedenen Perspektiven, die sie konzentriert beobachten (Videotherapie). Im Anschluss werden die Patienten angeleitet, sich die gezeigte Bewegung zunächst gedanklich vorzustellen (Mentales Training), bevor sie danach die Bewegung selbst aktiv üben (physische Trainingseinheit). Es werden gezielt alltagsrelevante Armbewegung erarbeitet, die zur Förderung der Teilhabe in typischen Handlungsfeldern des Lebens übertragbar sind.
Als ergänzende Therapie wurde das Visuo mentale Training durch unsere wissenschaftlichen Mitarbeiter der Neuropsychologie und der Ergotherapie speziell für die Bedürfnisse von Patienten mit mittel- bis hochgradiger Armparese entwickelt. Nach aktuellem Stand ist die Aatalklinik die einzige neurologische Rehabilitationsklinik, die dieses Behandlungsverfahren implementiert hat.